Die Meisterleistung von unserem Herz

Während des Zeitraums von 24 Stunden führt das menschliche Herz eine außergewöhnliche Aufgabe aus, indem es sich ungefähr 100.000 Mal pumpt und das Blutvolumen von knapp sechs Litern durch ein ausgedehntes Netzwerk von Blutgefäßen befördert, das eine Länge von etwa 154.000 Kilometern aufweist. Diese herausragende Leistung kann auch in anderen Zahlen ausgedrückt werden: Etwa 29.000 Liter Blut werden täglich befördert, was bis zum 50. Lebensjahr etwa 680.000.000 Liter entspricht. Zweifellos eine bemerkenswerte Meisterleistung!

Ursache einer Herz-Kreislauf-Erkrankung

Bereits vor einiger Zeit machten Dr. Linus Pauling und Dr. Matthias Rath pubilk, dass Herzerkrankungen eine Mangelerscheinung an Vitamin C sowie den beiden Aminosäuren Lysin und Prolin zurückzuführen sind. Diese Aminosäuren sind entscheidende Bausteine bei der Bildung von Kollagenfasern, welche wiederum für die Festigkeit der Arterienwände verantwortlich sind und deren Zusammenhalt gewährleisten.

Skorbut ist eine ernsthafte Erkrankung, die durch einen Mangel an Vitamin C verursacht wird. Die erste dokumentierte Beobachtung dieser Krankheit erfolgte im Jahr 1534/35 bei französischen Seefahrern, die im Nebenfluss des St. Lawrence Flusses festsitzen mussten. Während dieser Zeit konnte der französische Forscher Jacques Cartier beobachten, wie die ersten Seeleute an Skorbut starben. Die Betroffenen zeigten Symptome wie Schwäche, Unfähigkeit, auf eigenen Füßen zu stehen, violette Blutflecken auf der Haut, stinkenden Mundgeruch und fauliges Zahnfleisch, das Fleisch fiel teilweise ab und die Wurzeln der Zähne fielen aus.

Die Erkenntnisse von Cartier trugen maßgeblich dazu bei, das Verständnis über Skorbut zu erweitern und zur Entwicklung von Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung beizutragen. Heute ist bekannt, dass eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C eine wichtige Rolle bei der Prävention und Behandlung von Skorbut spielt.

Im Jahr 1753 machte der schottische Marinearzt John Lind eine entscheidende Entdeckung, die zur Bekämpfung von Skorbut beitragen sollte. Er stellte fest, dass die Zugabe von Zitronen- oder Limettensaft zur Nahrung der Seeleute ausreichend war, um diese Krankheit zu besiegen. Trotz dieser bedeutenden Erkenntnis vergingen weitere 48 Jahre, bis Linds Forschungsergebnisse von der Marine anerkannt wurden.

Während dieses Zeitraums starben unzählige Seeleute an Skorbut, da die bürokratischen Hürden und die zögerliche Umsetzung der Ergebnisse zu einer Verzögerung bei der Einführung der neuen Erkenntnisse führten. Erst später wurde die Bedeutung einer ausreichenden Vitamin-C-Zufuhr für die Gesundheit der Seeleute erkannt und Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung von Skorbut wurden umgesetzt. Linds Entdeckung bleibt jedoch als wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Medizin und der Marinegesundheit im Gedächtnis.

Skorbut und Herzerkrankungen

Jetzt stellt sich bestimmt jeder die entscheidende Frage: Wenn eine Herzerkrankung eine Frühe Form von Skorbut ist, warum sind die Seeleute nicht an einem Herzinfarkt gestorben, bevor sie an Skorbut gestorben sind?

In diesem Zusammenhang wird beschrieben, welche Folgen ein chronischer Vitamin C-Mangel im Körper hervorruft. Es gilt zu verstehen, welche Reaktionen der Körper bei einem länger andauernden Mangel an Vitamin C ergreift und welche unterschiedlichen Symptome im Falle von Herzerkrankungen oder Skorbut auftreten können.

Eine unzureichende Zufuhr von Vitamin C kann langfristig zu einem Mangel führen, der erst nach Jahren zu Symptomen und möglicherweise zu einer Herzerkrankung führen kann. Dies liegt daran, dass Vitamin C eine unverzichtbare Rolle bei der Synthese von Kollagen und Elastin spielt. Kollagen und Elastin sind wichtige strukturelle Proteine, die für die Elastizität und Stabilität der Arterienwände und Blutgefäße verantwortlich sind. Kollagen kann man mit Stahlträgern vergleichen, die bei der Errichtung eines Hochhauses zum Einsatz kommen. Im Gegensatz zu einem Eisenkabel von vergleichbarer Dicke ist Kollagen jedoch um ein Vielfaches belastbarer.

Wenn es zu einem chronischen Vitamin C-Mangel kommt, verlieren die Arterienwände ihre Stabilität und können einfallen. Infolgedessen wird der Heilungsprozess des Körpers durch den Einsatz von Lipoprotein(a) eingeleitet, um die vielen tausend Risse in den Arterienwänden zu reparieren. Lipoprotein(a) sind aufgrund ihrer klebrigen Eigenschaften effektive Pflaster für beschädigte Arterienwände. Es ist wichtig zu betonen, dass ein ausreichender Vitamin C-Spiegel entscheidend für die Aufrechterhaltung der strukturellen Integrität der Arterienwände und Blutgefäße ist und somit einen wichtigen Beitrag zur kardiovaskulären Gesundheit leistet. 

Missverständniss von Aterienverängungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen besteht ein weit verbreitetes Missverständnis hinsichtlich der Rolle von Low-Density Lipoproteinen (LDL) bei Arterienverengungen. LDL sind für den Transport von Fettmolekülen zu den Zellen zuständig und sind daher in großer Menge im Körper vorhanden. LDL an sich ist nicht die eigentliche Ursache für Arterienverengungen. Stattdessen tritt die Verengung auf, wenn sich Lipoprotein (a) – ein sehr klebriges Eiweiß – sich mit den LDL-Molekülen verbindet.

Lipoprotein (a) dient als ideales „Pflaster“ der Natur, um beschädigte Arterienwände wieder zu reparieren. Eine steigende Nachfrage nach diesem Eiweiß tritt auf, wenn der Vitamin C-Spiegel im Körper sinkt.

Lipoprotein (a) ist von besonderem Interesse aufgrund seiner Eigenschaft als Gegenspieler von Vitamin C. Die Moleküle von Lipoprotein (a) kommen fast ausschließlich bei Menschen und einigen wenigen Tierarten vor, die nicht in der Lage sind, körpereigenes Vitamin C zu produzieren. In Lebewesen, die ausreichend Vitamin C produzieren können, ist Lipoprotein (a) hingegen kaum oder gar nicht im Stoffwechsel zu finden. Wenn ein Mangel an Vitamin C vorliegt, scheint Lipoprotein (a) eine Rolle als Ersatz-Reparaturmolekül zu übernehmen und ist in der Lage, zahlreiche Funktionen von Vitamin C zu übernehmen. Dazu gehören beispielsweise die Gewebereparatur und die Erneuerung von Blutgefäßen.

Es ist bekannt, dass Lipoprotein (a) bei einer fortgeschrittenen Herzerkrankung für die Entstehung von arteriosklerotischen Ablagerungen in den Arterien und Blutgefäßen verantwortlich ist. Es zeigt sich, dass ein erhöhter Anteil an Low-Density Lipoprotein (LDL) nicht die Ursache für eine Herzerkrankung ist, sondern vielmehr als Korrekturmechanismus des Körpers fungiert. Somit führt ein chronischer Mangel an Vitamin C zu einer Erhöhung des Lipoprtein (a) Gehaltes in den Blutgefäßen. Was wiederum zu arteriosklerotischen Ablagerungen führt.

Im Zusammenhang mit Lipoprotein (a) können Ablagerungen in den Arterien und Venen entstehen, die den Durchmesser der Arterien verkleinern. Infolgedessen kann es zu schwerwiegenden Erkrankungen wie einem Herzinfarkt oder, bei Ablagerungen im Gehirn, zu einem Schlaganfall kommen. Ein chronischer Mangel an Vitamin C kann auch zu Krampfadern führen, da der Heilungsprozess durch das Fehlen von Vitamin C beeinträchtigt wird und die Venen in der Folge anschwellen.

Ein weiterer Faktor für die Entstehung von Herzkreislauferkrankungen ist der Mangel an Antioxidantien. Freie Radikale, die durch Nikotinkonsum, Abgase, Verschmutzung und Smog entstehen, schädigen die Kollagen im Arterienwandgewebe. Dieser Schaden erfordert eine zusätzliche Produktion von Lipoprotein (a) für den Heilungsprozess. Freie Radikale sind deshalb so schädlich für den Körper, weil sie auf der Suche nach Elektronen sind und gesunde Zellen dabei zerstören, um ihren Bedarf zu decken. Dies führt zu einem vorzeitigem Altersprozess.

Stress

Anhaltender geistiger und körperlicher Stress führt zu einer verstärkten Ausschüttung des Hormons Adrenalin und strömt in großen Mengen durch den Körper. Die Produktion eines Adrenalin-Moleküls erfordert ein Vitamin-C-Molekül für die Katalyse. Bei dieser chemischen Reaktion werden die Vitamin-C-Moleküle zerstört, was zu einem sinkenden Vitamin-C-Spiegel im Körper führt. Wenn diese Situation durch zusätzlichen Nikotinkonsum verschlimmert wird, gelangen Millionen freier Radikale in den Blutkreislauf. Wodurch vermehrt Vitamin C benötigt wird um das etwa 154.000 Kilometer lange Blutgefäßsystem vor lokalem Schaden durch die Oxidation von Molekülen in den Zelle zu bewahren. Diese Belastung kann zu Arteriosklerose führen, die sich oft an den Extremitäten manifestiert, was auch als Raucherbein bezeichnet wird und in manchen Fällen sogar Amputationen erfordert.

Stress spielt zweifelsohne eine entscheidende Rolle bei Herzerkrankungen und dem Infarktrisiko. Jedoch tragen Ernährung und Lebensstil in viel höherem Maße zur Entstehung von Herzversagen bei.

Wie kann man Herzkreislauf-Erkrankungen verhindern

Zur Prävention von Herzkreislauf-Erkrankungen bietet sich eine optionale Vitamin C-Versorgung an, die täglich 600 mg bis 3 g umfasst. Zusätzlich empfiehlt sich die Ergänzung mit Vitamin E, den Aminosäuren Lysin und Prolin, um die Klebrigkeit von Lipoprotein (a) zu reduzieren, sowie den B-Vitaminen, Vitamin B3 (Nikotinsäure), essentiellen Fettsäuren und Mineralien.

Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen

Im wissenschaftlichen Kontext von Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen ist es häufig der Fall, dass die wahre Ursache nicht bekannt ist. Diese unklare Ursache wird unter dem Begriff „essentielle Hypertonie“ zusammengefasst, was bedeutet, dass die Ursache unbekannt ist. Die verschriebenen Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck umfassen beispielsweise Diuretika, Beta-Blocker und Blutverdünner, einschließlich des Rattengiftes Warfarin. Studien haben jedoch gezeigt, dass Vitamin C, Coenzym Q-10, Magnesium und die Aminosäure Arginin in der Lage sind, den Blutdruck ohne jegliche Nebenwirkungen zu senken¹. Vitamin C fördert die Produktion von Prostaglandin-Molekülen, die nicht nur die Gefäßwände entspannen, sondern auch dazu beitragen, dass das Blut eine optimale Viskosität aufweist und somit die Fließgeschwindigkeit verbessert wird.

In vielen Fällen ist die Ursache von Arrhythmien oder Herzrhythmusstörungen nach wie vor nicht vollständig verstanden. Der Begriff „paroxysmale Arrhythmie“ bedeutet lediglich, dass die Ursache unbekannt ist. Zur Behandlung dieser Störungen werden häufig Beta-Blocker, Kalziumantagonisten und Schrittmacher verschrieben. Dr. Rath vertritt die Ansicht, dass Herzrhythmusstörungen oft auf chronische Mangelerscheinungen an Vitaminen und anderen essenziellen Nahrungsergänzungsmitteln in Herzmuskelzellen zurückzuführen sind, die die elektrischen Impulse des Herzschlags auslösen. Ein langfristiger Mangel an diesen essentiellen Nährstoffen und Vitaminen in Millionen elektrischer Herzmuskelzellen kann zu Störungen der Rhythmusbildung und Reizleitung im Herzen führen und somit Herzrhythmusstörungen verursachen. Dabei können Nährstoffe wie Magnesium, Kalium, Karnitin, Coenzym Q-10 sowie andere Co-Faktoren dazu beitragen, Herzrhythmusstörungen zu verhindern, einen unregelmäßigen Herzrhythmus zu normalisieren und somit die Lebensqualität der Betroffenen erheblich zu verbessern.

Harnsäre als Indikator

Ein hoher Harnsäurespiegel im Blut ist ebenfalls ein Indikator für ein erhöhtes Risiko von Herzerkrankungen.² Harnsäure ist ein Nebenprodukt des ständigen Abbaus von überalterten Zellen, die ausgeschieden werden müssen, während gleichzeitig neue Zellen gebildet werden, um die alten zu ersetzen. Wie der Name schon sagt, wird das Abfallprodukt Harnsäure über den Urin ausgeschieden. Ein erhöhter Harnsäurespiegel im Blut deutet darauf hin, dass der Körper nicht in der Lage ist, das Blut ausreichend von diesem gefährlichen Abfallprodukt zu reinigen. Ein erhöhter Harnsäurespiegel ist auch mit dem Konsum von Fleisch, starkem Alkoholkonsum, Übergewicht, Bluthochdruck, hohen Cholesterinwerten und Nierenerkrankungen assoziiert.

Die Prävention von Herzinfarkten ist ein wichtiger Aspekt in der Gesundheitsfürsorge. Um dieses Ziel zu erreichen, stehen drei Hauptbereiche zur Verfügung: Ernährung, sportliche Betätigung und eine besonnene Lebensführung. In Bezug auf die Ernährung können Nahrungsergänzungsprodukte eine unterstützende Rolle spielen. Durch regelmäßige sportliche Aktivität kann der Körper in der Lage sein, den Blutdruck zu regulieren, die Adrenalinausschüttung zu kontrollieren und sogar die Androgenproduktion zu neutralisieren. Letztere können als Ursache für männliche Glatzenbildung sowie für ein erhöhtes Risiko von Herzerkrankungen in Betracht gezogen werden.

Quellen:

¹Digiesti, V. In Mechanism of action of comenzyme Q-10 in essential hypertension, Current Therapeutic Research (1992) 51: S.668-672

²Jurnal of the American Medical Association, 10 :ai 2000; 283: S. 204-2010. Die Auswertung bezieht sich auf 6000Testpersonen im Alter von 25 – 74 Jahren, die im Laufe von 16 Jahren regelmäßig untersucht und deren Ergebnisse entsprechend analysiert worden waren.