Das Geheimnis der Hunza

Wir untersuchen das Geheimnisse der Langlebigkeit, indem wir uns die Lebensweise der Hunza ansehen. Der Volksstamm wurde erst in den 1920er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von der britischen Armee aufgespürt. Der Stamm der Hunza  bewohnen die Täler am Fuße des Himalayas im nordöstlichen Teil Pakistans. Der Arzt  Robert McCarrison  hat die Entdeckungsreise begleitet, der später geadelt und als Sir Robert McCarrison bekannt wurde.

Dank seiner umfassenden Aufzeichnungen hat der Arzt wertvolle Einblicke in die Lebensgewohnheiten der Hunza gewinnen können. Dabei fiel ihm auf, dass es sich bei diesem Volk um eine offene, warmherzige, freundliche und religiöse Gemeinschaft handelt. Darüber hinaus war Robert McCarrison über den erstaunlich guten Gesundheitszustand der Hunza überrascht.

In ihrer unberührten und isolierten Umgebung waren die Hunza körperlich und geistig in einem hervorragenden Zustand. Innerhalb dieser Gemeinschaft gab es erstaunlicherweise keine Krankheiten wie Krebs, Herzerkrankungen, Diabetes, Geschwüre, Kolitis (Dickdarmentzündung), Divertikulose, erhöhten Blutdruck oder Kinderkrankheiten. Auch die Zähne waren in einem tadellosen Zustand – sie waren weiß und frei von Verfärbungen oder Karies.

Im Vergleich zu den Industrieländern war es äußerst ungewöhnlich, dass dieser Volksstamm keinerlei Jugendkriminalität oder Verbrechen aufwies. Folglich gab es in ihrer Gesellschaft weder Polizei, Gefängnisse, Richter, Ärzte noch Krankenhäuser. Die Hunza pflegten untereinander ein sehr inniges Verhältnis. Sie behandelten ranghöhere Stammesmitglieder mit großem Respekt und erledigten anfallende Arbeiten im Team.

Äußerst bemerkenswert ist auch, dass einige Stammesmitglieder im Alter von 100 Jahren noch Kinder zeugten. Es war für die Hunza auch nicht ungewöhnlich, dass einige von ihnen das stolze Alter von 150 Jahren oder sogar älter erreichten.

McCarrison war von der Lebensweise der Hunza derart fasziniert, dass er ein Großteil seines Lebens dem Geheimnis ihrer Gesundheit und ewigen Jugend widmete. In seinen Schriften hielt er fest: „Die makellose körperliche Verfassung dieses Volkes ist einzigartig auf der Welt. Die Einwohner erreichen ein hohes Alter und sind sowohl in jungen als auch in fortgeschrittenem Alter äußerst kräftig, enorm belastbar und – was nicht weniger bemerkenswert ist – sie leiden grundsätzlich an keinerlei Krankheiten.

McCarrison beschäftigte sich lange mit dem Geheimnis der Gesundheit der Hunza und kam zu dem Schluss, dass ihre hohe Lebenserwartung und Vitalität bis ins hohe Alter auf ihre sehr gute Ernährung sowie einen Mangel an Giftstoffen zurückzuführen sei. Er entschloss sich schließlich zu einem Experiment, um seine Erkenntnisse zu überprüfen, und beschaffte sich Ratten.

Er gab die Ratten dieselbe Nahrung wie die Hunza und beobachtete die Ergebnisse. Die Nahrung der Hunza bestand aus frischem Obst und Gemüse, getrockneten Früchten, Hülsenfrüchten, ungeschrotetem Getreide, Ziegenkäse und Butter. McCarrison stellte auch fest, dass die Hunza ihre Nahrung, wann immer es möglich war, roh aßen. Darüber hinaus waren sie stolze Aprikosenbauern, die sogar die Aprikosenkerne mitgegessen haben. Fleisch und Molkereiprodukte wurden nur sehr selten verzehrt.

Die Ratten in der Gruppe, die dieselbe Nahrung wie die Hunza erhielten, hatten eine deutlich verlängerte Lebensspanne und zeigten fast keine Anzeichen von Krankheiten. Auch die Fortpflanzung funktionierte reibungslos. Darüber hinaus waren diese Ratten sehr zahm und zeigten ein soziales Verhalten untereinander.

Danach beschaffte sich McCarrison neue Ratten und fütterte diese mit dem Essen der armen Bevölkerung in Indien. Diese Nahrung bestand aus Hülsenfrüchten, Reis, altem Gemüse, etwas Milch und Stadtwasser. Diese Tiere litten an Erkrankungen der Hals-, Nasen-, Ohren- und Lungenregionen, der oberen Atemwege, des Verdauungstrakts und der Haut. Außerdem hatten sie Schwierigkeiten bei der Fortpflanzung, Blut- und Lymphkrebs, Herzerkrankungen und Ödeme.

Im dritten Versuch von McCarrison führte er den Ratten eine westliche Standardnahrung zu, die aus Weißbrot, raffiniertem Zucker, Margarine, gesüßtem Tee, gekochtem Gemüse, Fleisch aus der Dose und Konfitüre bestand. Dabei zeigten die Tiere ähnliche Symptome wie in der zweiten Versuchsgruppe. Allerdings kam es zu weiteren Komplikationen, wie Nervenerkrankungen, erhöhter Aggressivität und unsozialem Verhalten, das für Ratten ungewöhnlich war. In der Folge griffen sie sogar ihre Pfleger an und zeigten ein Kannibalismusverhalten, indem sie schwächere Artgenossen töteten und aßen. Dieses Verhalten trat bereits am 16. Tag auf.

Das Fazit von McCarrisons Forschungsergebnissen lautet: Eine unausgewogene Ernährung führt zwangsläufig zu körperlicher und geistiger Beeinträchtigung. Für eine gute körperliche und geistige Verfassung ist eine ausgewogene Ernährung von entscheidender Bedeutung. Was wir essen, beeinflusst unser Wohlbefinden und unsere Fitness maßgeblich.

Das Geheimnis für eine gute Gesundheit liegt in sechs Punkten verborgen:

  1. Ein Umfeld frei von Schadstoffen und Giftstoffen
  2. Eine gute Säure-Basen-Balance im Körper herstellen
  3. Viel Wasser trinken
  4. Eine ausreichende Versorgung von Vitaminen und Mineralstoffen sowie eine ausgewogene Ernährung gewehrleisten.
  5. Sich körperlich betätigen und Sport betreiben
  6. Eine positive Eistellung haben und optimistisch in die Zukunft blicken.